Mittwoch, 30. Juni 2010

saubermachen

ein großes haus wie das unsrige hält uns klarer weise auf trab. ständig ist irgendwo etwas zu fegen und zu putzen.
gefegt wird traditionell mit einem besen, dessen borsten aus kokosnußfasern gemacht sind. am anfang verliert er bräunlichen staub, aber das legt sich und danach kann mensch prima damit fegen.
überhaupt ist der staub ein problem. dadurch, daß wegen der natürlichen ventilation immer alle türen und fenster offenstehen, kommt nicht nur eine frische brise, sondern ebenso staub ins haus. aber damit muß und kann mensch leben.
ein größeres problem ist das sauberhalten der badezimmer. die ständige feuchtigkeit begünstigt schimmel und pilze. so bleibt einem gar nichts anderes übrig, als ihnen mit einer ordentlichen portion chemie auf den leib zu rücken.


die putzmittel werben auch damit: "kills 99,9 % germs" (s.o.) - die schwierigkeiten machen, wie sonst auch im leben, die verbleibenden 0,1 %!

Dienstag, 29. Juni 2010

schreiben


unser leben in st. bernard's house ruht auf drei säulen: gemeinschaftliches leben - gemeinschaftliches beten - arbeiten.
für drei von uns bedeutet zu arbeiten, theologie zu studieren. hinzukommen natürlich noch aufgaben im haus wie sakristei, küche oder garten. für fr. laurentius und mich sieht das etwas anders aus.
nun zeigt sich, daß fr. laurentius es freude macht zu schreiben. nachdem in einem kirchenzeitungsartikel über den
hl. franz xavier fehler waren, hat er dem editor der sinhala-ausgabe einen großen artikel vorgeschlagen, der das richtigstellt. sein angebot wurde akzeptiert und nun sind schon in den vergangenen beiden wochen zwei von drei teilen des artikels in der kirchenzeitung erschienen.
vielleicht ergeben sich hier möglichkeiten zukünftiger aufgaben.
das bild zeigt den zweiten teil seines artikels (1 1/2 seiten!). die ersten drei worte der überschrift bedeuten übersetzt hl. franz xavier.
soviel kann ich schon lesen auf sinhala (das ist ja eine meiner "arbeiten": die sprache zu erlernen).

Montag, 28. Juni 2010

dogs

hunde sind im straßenbild von sri lanka allgegenwärtig. sie liegen vor hauseingängen, unter autos und bussen. sie streunen durch die straßen, immer auf der suche nach freßbarem. viele hunde sind abgemagert, in einem räudigen zustand. daß hunde miteinander raufen, habe ich hier noch nicht bemerkt. eher, daß sie zu zweit oder dritt streunen.
natürlich gibt es außer den mischlingshunden auch den ein oder anderen reinrassigen hund - eine prestigefrage. beliebt sind deutsche schäferhund. aber ich habe auch einmal eine dogge gesehen, die unter dem klima aber arg zu leiden schien.
die rassehunde sind auch arm dran, weil sie zumeist im zwinger gehalten werden, anstatt wie die straßenköter frei herumlaufen zu können.

apropos hunde: der jesuit thomas h. green sj zitiert in einem seiner bücher folgendes schöne gebet: "Dear Lord, make me the person my dog thinks I am!"

Sonntag, 27. Juni 2010

roof


ein dach über dem kopf zu haben, gehört unstrittig zu den grundbedürfnissen des menschen. dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein iglo in der arktis, ein schloss an der loire oder um eine behausung sonst irgendwo auf der welt handelt. ganz unterschiedlich mögen die dächer konstruiert sein, je nach klima mehr oder weniger stark isoliert. aber die faszination, die ein schön errichteter dachstuhl ausstrahlt, die ist auf allen kontinenten gleich. ob neuberg an der mürz (ein vom stift heiligenkreuz gegründetes zisterzienserkloster, leider unter joseph II. aufgehoben, mit dem größten erhaltenen gotischen dachstuhl österreichs) oder hier in wesentlich kleineren dimensionen und sehr viel jüngeren datums st. sebastian's church, sea street, negombo. die dachziegel sind auf der innenseite weiß lasiert, was sehr schön ausschaut.

Samstag, 26. Juni 2010

SLE

für nahezu alle sri lanker, gleich ob singhalesen oder tamilen, ist englisch die erste fremdsprache, die sie lernen.
und als allgemeine verkehrssprache ist englisch auch nach der unabhängigkeit immer in gebrauch geblieben. auf amtlichen dokumentem findet sich englisch ebenso wie auf straßenschildern, werbeplakaten. manche radio- und fernsehsender liefern ausschließlich ein englischsprachiges programm; viele tages- und wochenzeitungen sowie magazine
erscheinen in englischer sprache .
im internet haben die meisten firmen einen englischsprachigen auftritt.
dabei hat sich die englische sprache in sri lanka in einer eigenen weise weiterentwickelt.
international akzeptiert sind als varianten des englischen: amercian english, australian
english, indian english. angesichts der nähe zu indien könnte man vermuten, daß in sri lanka ein indian english gesprochen würde.
aber michael meyler, ein englischlehrer des british council in colombo, und andere haben gezeigt, daß man von einem eigenständigen
sri lankan english (SLE) sprechen muß. meyler ist der verfasser eines dictionary of sri lankan english und betreiber einer website zu dem thema (dort werden alle drei sri lankischen sprachen vorgestellt).

Freitag, 25. Juni 2010

erstkommunion

die erste hl. kommunion ist überall in der welt für katholische familien ein großes fest. die freundschaft der kinder mit Jesus erfährt in der hl. Eucharistie ein vertiefung, die im laufe ihres lebens zu einer immer innigeren beziehung zu Gott führen möge, so unser wunsch. gestern haben sich 117 kinder der negombo south international school durch ihre erste hl. beichte auf diesen großen tag vorbereitet. der headmaster der schule hatte mich vor einigen wochen gebeten, die anderen eingeladenen priester zu unterstützen. so hörte ich gestern die beichte (auf englisch) von zahlreichen kindern. und heute in der früh um 6:45 gingen wir nach unserm morgendlichen offizium zur hl. messe in die st. joseph's church, wo in einer festlichen liturgie (sie dauerte bis 10:00) die kinder zum ersten mal zum tisch des Herrn gingen und die hl. Eucharistie empfingen. da dem hauptzelebranten nicht wohl war, spendete ich als einziger konzelebrant allen 117 erstkommunionkindern und ihren eltern die hl. kommunion - wie in sri lanka üblich per intinctionem unter beiderlei gestalten. ein schöner dienst. und für die kinder - so wünschen wir ihnen - die begegnung mit dem lebendigen Gott, der sie unendlich liebt.
am schluß weihten sich die kinder der Gottesmutter und empfingen wie alle sri lankischen erstkommunionkinder das skapulier Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel.
(das bild zeigt das kreuz, das ich anläßlich meiner ersten hl. kommunion am 29. april 1973 bekommen habe.)

Donnerstag, 24. Juni 2010

musik!

schon allein das tropische klima läßt manche musik gar nicht erst aufkommen. streichinstrumente überleben nur mühsam unter solchen bedingungen, obschon ich sowohl in colombo als auch in negombo menschen mit geigenkästen gesehen habe (denn da wird ja wohl hoffentlich nichts anderes drin transportiert werden, oder?). allerdings war nirgendwo ein cello in sicht.
gitarre spielen auch manche, ebenso klavier. da gab es zumindest in früheren zeiten speziell für die tropen angefertigte modelle, wie das bild von einem marshall & rose-klavier in monte fano zeigt.
die bands in den pfarreien und colleges bestehen zumeist aus flöten und trommeln, die immer sehr engagiert und oft auch ganz ordentlich musizieren.

Mittwoch, 23. Juni 2010

... usque ad mortem

es ist immer interessant, friedhöfe zu besuchen. so viel kann man lernen: über die geschichte und die frömmigkeit vergangener zeiten, aber auch die haltungen der lebenden. ein mönch (schwester oder bruder) , der in einem benediktinisch geprägten kloster dem Herrn nachfolgt, verspricht in der feierlichen profeß, so zu leben bis zu seinem tod: usque ad mortem. dabei ist die frage nach der letzten ruhestätte nicht irrelevant. denn da zugleich (orts)stabilität gelobt wird, weiß der mönch auch, er wird das kloster bzw. den klösterlichen wirkungsbereich (z.b. priorate oder pfarren) niemals mehr verlassen und sein letzten platz auf dieser erde irgendwann einmal auf dem friedhof der klösterlichen gemeinschaft finden, sich einreihen in den kreis deren, die ihm vorangegangen sind. wer sonst weiß schon halbwegs sicher in diesen hochmobilen zeiten, wo er dereinst begraben werden wird. klosterfriedhöfe...

auch monte fano verfügt über einen kleinen eigenen friedhof im garten des klosters. ein kreuz unter einem jackfruit-tree, drei reihen mit gräbern, ein schlichtes kreuz, ein name, zwei daten
- die auferstehung der toten erwartend.

Dienstag, 22. Juni 2010

National Seminary of Our Lady of Lanka

im jahr 1890 beschloß papst leo XIII., ein päpstliches seminar für indien, burma und ceylon einzurichten. sein apostolischer delegat für diese länder, msgr. ladislaus zeleski, entschied sich für ampitiya (kandy) als standort dieses seminars. 1893 wurde der jesuit fr. sylvan grosjean sj als rektor eingesetzt. die gebäude waren allerdings erst 1899 vollendet. 1926 durfte das seminar selber kirchliche abschlußgrade in philosophie und theologie anbieten. dieses päpstliche seminar wurde 1955 nach poona in indien verlegt. in der zeit seines bestehens wurden mehr als 700 absolventen zu priestern geweiht. das päpstliche seminar brachte 51 bischöfe und 3 kardinäle hervor. mit dem wegzug des päpstlichen seminars wurden die räumlichkeiten nun zum ort des national seminary of Our Lady of Lanka, in dem fast alle priesteramtskandidaten sri lankas ihre studien absolvieren. zunächst war die leitung den OMI anvertraut, aber seit 1974 erfüllt diese aufgabe zumeist ein priester der erzdiözese colombo.
derzeitiger rektor ist rev. fr. anthony jayakody. er unterrichtet philosophie und war vor seiner bestellung zum rektor 2005 direktor des philosophates.

sie haben eine kleine wissenschaftliche zeitschrift living faith, die zweimal im jahr erscheint. ein sehr schöner platz zum studieren, in herrlicher landschaft.
die kapelle von außen:

der hochaltar in der kapelle:

der durchgang an der kapelle vorbei zum refektorium:

das neue gebäude mit hörsälen und wohnräumen für die studenten:

Montag, 21. Juni 2010

artocarpus heterophyllus

der baum artocarpus heterophyllus vulgo jackfruit liefert die größte baumfrucht der welt. die frucht kann bis zu 36 kg schwer und bis zu 90 cm lang sein und einen durchmesser von 50 cm erreichen. sie kommt vor allem in süd- und südostasien vor, aber auch als nicht einheimische art in brasilien. das holz wird zum möbel-, vor allem aber zum musikinstrumentenbau verwendet. jung ist die frucht nur gekocht genießbar (dann sieht das curry ein wenig wie thunfisch aus), alt gehts auch so, die großen weißlichen kerne werden wie bohnen zubereitet. es gibt getrocknete jackfruit chips, etc.
das obere bild zeigt eine jackfruit, die gerade zu boden gefallen ist.
das nachfolgende bild bietet eine jackfruit in auflösung, gut sind die großen kerne zu erkennen.

und schließlich ein rohes jackfruit curry (also alte frucht), das es heute bei uns zum lunch gab. die frucht schaut nicht nur stachelig aus, sie schmeckt auch ein wenig so (aber es ist köstlich!).

Sonntag, 20. Juni 2010

B.M.V.

am 18. juni schrieb p. karl auf der homepage des stiftes heiligenkreuz über die Gottesmutter als die "pförtnerin" eines jeden zisterzienserklosters:
"Schon das 1098 gegründete erste Kloster unseres Ordens „Cistercium“ (Cîteaux), nach dem unser Orden heute benannt ist, war der Gottesmutter Maria geweiht. Über dem Eingang stand dann später geschrieben: „Salve Sancta Parens, - sei gegrüßt Du heilige Gottesgebärerin, unter Dir dient der Zisterzienseroden auf der ganzen Welt.“ Alle neugegründeten Klöster wurden selbstverständlich Maria geweiht und ihrem Schutz anvertraut. Typisch zisterziensisch ist, dass sich immer beim Eingang ins Kloster ein Marienbild oder eine Marienstatue befindet, so auch bei uns in Heiligenkreuz. Maria ist die „Pförtnerin“, die das Kloster bewacht. Für uns ist das etwas Lebendiges, denn wir lieben Maria und danken Ihr für den Schutz seit fast 900 Jahren. Das Marianische unseres Ordens hat immer etwas Frisches und Fruchtbares in unsere Klöster gebracht."
am 19. juni bekam st. bernard's house endlich eine statue der Gottesmutter: eine werkstatt in ja-ela, die für die devotionalienläden der nationalen basilika in tewatte die statuen fertigt, hat uns eine 3 feet (= 91,5 cm) große statue Our Lady of Lanka geliefert. momentan steht sie links neben dem altar auf dem boden, bis wir ein kleines podest für die figur bekommen.

angeregt war die anschaffung einer marienstatue durch den erzbischof malcolm ranjith, der auf meine frage im rahmen der haussegnung, ob er wünsche hinsichtlich der kapelleneinrichtung habe, um die aufstellung einer marien- und einer josephsstatue bat. das erste haben wir hiermit erfüllt.
natürlich ist die statue typisch srilankisch farbenfroh (ich verrate hier jetzt nicht meinen ersten kommentar).



Samstag, 19. Juni 2010

kandyan style

die kapelle des benediktinerklosters monte fano wurde deutlich später als das übrige kloster gebaut, nämlich anfang der 1950er jahre, ermöglicht durch eine großzügige spende.
dabei hat man architekturelemente aufgegriffen, die als
kandyan style bezeichnet werden, vor allem an den säulen außerhalb

wie innerhalb der kapelle.

in der kapelle wird eine große unterarm-reliquie des hl. sylvester (des begründers der silvestro-benedictines) aufbewahrt. dessen gedächtnis wird einmal in der woche in einer votivmesse vom hl. sylvester begangen. allerdings ist es nie zu einer größeren verehrung des hl. sylvesters durch die gläubigen gekommen.

das chorgestühl hat die priorenstalle an der altarseite, deswegen ist sie auch nicht rechtwinklig zum übrigen chorgestühl aufgestellt (der prior würde dann ja entweder dem tabernakel den rücken zukehren oder den mitbrüdern). angeblich hat father hilarion nach seinem besuch in heiligenkreuz angeregt, die stallen der oberen so wie in der heiligenkreuzer stiftskirche aufzustellen.

mittlerweile stellen übrigens die benediktiner wieder einen bischof. bishop cletus chandrasiri perera OSB, früher prior von monte fano, ist nun bischof von ratnapura.

Freitag, 18. Juni 2010

monte fano

monte fano - so heißt nicht nur das mutterhaus der silvestriner in italien, sondern so wird auch das st. sylvestre's monastery der silvestro-benedictines in ampityia (kandy) bezeichnet. 1927 haben sie das kloster auf einer anhöhe im ort ampitiya bei kandy erbaut, nachdem sie vorher unten in der stadt ihr kloster hatten. 1845 kamen die erste mönche aus italien nach sri lanka, im jahr 1857 wurde ihnen das apostolische vikariat von colombo anvertraut. auf wunsch der mönche wurde 1883 das vikariat colombo geteilt und sie übernahmen bis 1972 die leitung der neuentstandenen diözese kandy. die klosterkirche war zugleich kathedralkirche. monte fano war zunächst als ausbildungshaus gebaut, nun ist es das zentrum der silvestro-benediktiner von sri lanka. der prior lebt dort zusammen mit 4 priestern (u.a. der in heiligenkreuz wohlbekannte father hilarion) und 8 zeitlichen professen, die am nahegelegenden nationalen seminar von sri lanka studieren. das noviziatshaus ist in adisham in der diözese badulla. insgesamt hat die gemeinschaft 45 mitglieder in sri lanka, die vor allem verschiedene pfarreien sowie die große st. antonius von padua-wallfahrt der diözese (mit 5 priestern) betreuen. an jedem einsatzort sind immer mindestens zwei patres gemeinsam tätig.
von dienstag bis donnerstag gewährten sie mir großherzig benediktinische gastfreundschaft.
das bild zeigt die einfahrt hinauf zum kloster an ampitiya road.
nähert man sich dem kloster, hat man auf einmal diesen anblick:

der weg zieht sich am fuß des hügels entlang und beschreibt eine sanfte linkskurve. dann steht man wirklich vor dem kloster.

das bild oben zeigt die pforte (li.) sowie ein teil des klostergebäudes (re. im 1. stock am eck mit den zwei offenen fenster war mein gastzimmer; darunter im erdgeschoß sind die räume des priors).
gut benediktinischem brauch folgend, führte mich der prior als erstes zur kapelle.

soweit ein erster blick auf monte fano.

Dienstag, 15. Juni 2010

sondermarke

doch, es gibt sie, die sondermarke! auch wenn es schwierig ist, sie am postschalter zu kaufen, der postminister schenkt sie einem, jedenfalls, wenn man erzbischof von colombo ist und die sondermarke anläßlich des 175jährigen jubiläums des st. anthony's shrine in kochchikade herauskommt. der minister für post und telekommunikation jeewan kumaratunga übergab im anschluß an die feierliche vesper am samstagabend dem erzbischof von colombo, malcolm ranjith, das erste mit einem sonderstempel gestempelte exemplar der sondermarke.

über die gestaltung der marke mag man geteilter meinung sein, aber ansonsten ist alles philatelistisch gediegen. die bilder (von fr. sunil de silva) zeigen die entscheidenden handlungen. die uniform des postbeamten ist dem feierlichen anlaß geschuldet.


pause im blog - am freitag gehts weiter!

Montag, 14. Juni 2010

Nelli Crush

im tropischen klima fruchtsäfte aufzubewahren, ist schwer möglich. und nicht immer ist zeit und gelegenheit, saft frisch zuzubereiten. eine stets vorhandene alternative ist natürlich thambili. so heißt das erfrischende, leicht süßlich schmeckende fruchtwasser von king coconut, eine orange leuchtenden kokosnußart (thambili bedeutet "orange" oder eben "king coconut"). ein altes verfahren, um saft haltbar zu machen, ist, ihn mit zucker zu einem sirup anzudicken. so wundert es nicht, daß es in sri lanka eine vielzahl von sirupen gibt. bei unserer wallfahrt nach tewatte kauften wir bei den rosarian sisters zwei von ihnen hergestellte sirupe: grape syrup und das berühmte srilankische nelli crush, ein kräftig grüner sirup, der ein wenig nach kaugummi schmeckt, aber ein ganz erfrischendes getränk ergibt (solange man ausreichend verdünnt!).

Sonntag, 13. Juni 2010

St. Antonius de Padua

der hl. antonius von padua, dessen festtag heuer auf diesen sonntag fällt, ist nach der Gottesmutter der mit abstand meistverehrte heilige in sri lanka. er genießt auch bei nichtchristen größte verehrung. antoniusstatuen finden sich überall. und es gibt kaum einen bus oder three-wheeler, wo sich nicht sein bildnis finden läßt.
auch wir haben in st. bernard's house eine statue des hl. antonius von padua, die im südtiroler grödnertal geschnitzt wurde (ein abschiedsgeschenk der pfarre
st. anton am flugfeld in wiener neustadt an mich).

heuer feiert die größte st. antonius von padua-wallfahrt der erzdiözese colombo, der st. anthony's shrine in kochchikade (nicht weit entfernt von hier richtung colombo), ihr 175jähriges bestehen. das bild ganz oben zeigt das gnadenbild in der wallfahrtskapelle, die prächtig geschmückt wurde für das große jubiläum.

auch die große kirche ist festlich beleuchtet.

aus diesem anlaß gab es gestern abend eine feierliche vesper, der erzbischof malcolm ranjith vorstand. heute vormittag gibt es gleich drei feierliche pontifkalämter! um 8:00 feiert der bischof von trincomalee-batticaloa die hl. messe in tamil, um 10:00 erzbischof em. oswald gomis in sinhala, um 12:00 der nuntius erzbischof joseph spiteri in englisch. abends gibt es dann eine große prozession mit feierlichem segen, den erzbischof malcolm ranjith spenden wird.
zur prozession wird eine wunderschön mit blumen (zumeist kunstblumen!) bekränzte statue des hl. antonius von padua mitgeführt.


alle bilder aus kochchikade stammen von fr. sunil de silva.




Freitag, 11. Juni 2010

O.M.I.

einen tag nach dem hochfest des Heiligsten Herzens Jesu feiert die kirche das fest des Unbefleckten Herzen Mariens. ein guter anlaß, die für die kirche von sri lanka bedeutendste gemeinschaft von missionaren vorzustellen, nämlich die oblaten der Maria Immaculata (oblate missionaries of Mary Immaculate: OMI). in österreich betreuen sie die wallfahrt maria taferl. sie wurden vom hl. eugen de mazenod im 19. jahrhundert begründet, der selber 1847 eine gruppe von oblaten nach sri lanka aussandte. in der folge wurden ihnen die späteren diözesen colombo (bis 1976) und jaffna (bis 1972) anvertraut. der erste und bislang einzige sri lankische kardinal war oblate: thomas-benjamin-cardinal-cooray-omi. vor allem französische oblaten wirkten auf sri lanka. einen einzigen französischen oblaten gibt es noch, father didon OMI, der nun im priesterhaus an der st. lucia's cathedral in kotahena lebt. seit über 60 jahren wirkt er in sri lanka, er spricht fließend alle drei im land gebräuchlichen sprachen und ist immer noch in der seelsorge aktiv.

der homepage der OMI habe ich das nachfolgende missionarsporträt entnommen:

“Led to Ceylon by the nose!”
Constant Chounavel, O.M.I (1825-1923)

“How unsearchable are God’s judgments and how inscrutable his ways,” says St. Paul. But in the same letter to the Romans he affirms: “God cooperates with all those who love him by turning everything to their good.” If we have confidence in this God who loves us and wants only our happiness, we are sure to succeed wherever Providence sends us. The career of Father Constant Chounavel, O.M.I. is an example of this.


February 15, 1852, Bishop Eugene de Mazenod ordained him a priest in Marseilles on the same day as Father Henri Grollier. The Superior General of the Oblates then decided that Fr. Chounavel would go to the Arctic while his companion would head for Ceylon. Both prepared for their coming departure happy to be able to soon put into practice, each in their own place, the motto of the Oblates: “He has sent me to evangelize the poor.” But a simple accident suddenly changed their plans. The winter of 1852 was particularly rigorous in Marseilles. Fr. Chounavel had his nose and hands frozen. A doctor put a plaster on his nose, which gave him “a ridiculous appearance.” At the sight of it, Bishop de Mazenod exclaimed: “This child cannot stand the cold of Marseilles, how will he endure that of North America? My dear Constant, you will therefore go to Ceylon and Grollier will go to Mackenzie.”

The young missionaries gladly accepted this change of obediences, without suspecting that they would both accomplish, in their respective field of apostolate, things that would pass into history. Fr. Grollier was the first priest to cross the Arctic Circle. He died at the age of thirty-eight while saying before the cross that he had just planted at Good Hope: “I die content, Jesus, now that I have seen your standard at the ends of the earth.”

On the other side of the globe, under the burning sun of Ceylon (Sri Lanka), Fr. Chounavel lived to be 99 years old. He died after seventy-one years of very active ministry, also murmuring to himself: “Lord, I die content because with the assistance of Mary I made you known to thousands of poor Tamils and Singhalese.”

In 1853, one year after his arrival in the island, he was sent alone to the distant mission of Batticaloa. It was there that in answer to his prayers the Blessed Virgin “loosed his tongue,” because for several years an annoying timidity prevented him from expressing himself well in public. This handicap dated back to when he was a schoolboy. One of his professors, careless of the irony of his name, one day called upon the young Constant saying: “Let us see, Mister Chou-chou-chou-navel... can you tell me...?” The poor student blushed with shame and collapsed under the avalanche of laughter from the class. He could not say a word. He suffered from this trauma thereafter. As a missionary, it was enough for him to go up into pulpit to be struck with dumbness. This always bothered him when suddenly, upon his arrival at Batticaloa, Mary delivered him of this suffering. Facing for the first time his new listeners, who looked arrogantly at this young timid missionary, Fr Chounavel, moved by an unknown force, defied the crowd. He started speaking with such conviction and assurance that he won over the most hardened hearts. They could not believe the eloquence with which he spoke.

Fr. Chounavel had many talents: architect, carpenter, painter, sculptor, musician, and writer. He composed many books in Singhalese and in Tamil. We are indebted to him for an English-Singhalese grammar, the translation of the whole Bible, a Life of the Saints for each day of the year, the months of Mary, of the Sacred Heart, and a Preparation for marriage, etc. All that besides his ordinary ministry of preaching and teaching catechism!

To whom or to what can this almost incredible sum of work be attributed? Certainly not to his physical strength: He was short, thin and sickly. But the One who providentially had led him, seemingly “by the nose”, to Ceylon, the “Pearl of The Indies”, never left him alone in his apostolic work. “I am with you, He repeated to him each day as He had to Jacob, and I will keep you everywhere you go.” The Lord and Mary accompanied him faithfully until his death, which occurred on August 23, 1923. When laying the frail body of Fr. Chounavel to rest in the soil of the Ceylon that he had never left for seventy-one years, the Archbishop of Colombo, Antoine Coudert, O.M.I., could say proudly of this great missionary: “This priest gave himself entirely.”

André DORVAL, OMI

Sacred Heart

das Heiligste Herz Jesu (Sacred Heart), dessen geheimnis die kirche heute mit einem hochfest feiert, genießt (nicht nur) auf sri lanka höchste verehrung. in der betrachtung des Herzens Jesu, des fornax caritatis (brennofen der liebe), finden die menschen trost, aus der quelle, die dem geöffneten Herzen Jesu entspringt, schöpfen sie heilszuversicht.
viele kirchen sind hier dem Sacred Heart geweiht, viele Herz-Jesu-statuen am straßenrand aufgestellt. viele aufkleber mit einer Herz-Jesu-darstellung finden sich an bussen und three-wheeler.
in negombo haben die katholiken, die ja über 90% der bevölkerung der stadt stellen, vor dem rathaus, nachdem dort eine große buddhastatue errichtet wurde, eine noch größere Herz-Jesu-statue bestsichtbar direkt an der colombo-negombo-road aufgestellt. so wird diese darstellungsform Jesu zugleich zu einem bekenntnis katholischen glaubens.
eine ganz besondere rolle aber spielt die Herz-Jesu-verehrung zuhause in den familie. kein katholischer haushalt ohne eine Herz-Jesu-statue, die an herausragender stelle zumeist an der wand in einem kleinen schrein zu finden ist. auch in unserem haus haben wir in der eingangshalle eine solche, für sri lanka typische Herz-Jesu-statue.

Mittwoch, 9. Juni 2010

zeylon

schon in der antike ist über die insel sri lanka geschrieben worden, viele verschiedene namen hat sie im laufe der jahrhunderte bekommen. die römer kannten die insel als taprobane, die arabische händler nannten sie serendip (insel der juwelen). davon ist das englische wort serendipity abgeleitet. als die portugiesen 1505 in einigen küstenregionen fuß fassten und die macht übernahmen, wandelten sie die bezeichnung sinhala-dvipa (insel der singhalesen) in ceilao um. die holländer machten daraus dann 1602 ceylan, was die briten 1796 in ceylon umwandelten. dabei blieb es zunächst auch nach erlangen der unabhängigkeit am 4. februar 1948. erst 1972 wurde der alte singhalesische name für die insel - lanka - wieder aufgenommen (der tamilische name ist llankai) und um den respektvollen titel sri (das auch "heilig" bedeuten kann) ergänzt.
einzig beim tee ist die herkunftsbezeichnung
ceylon geblieben. und in vielen alten firmennamen hat es sich ebenso erhalten.

das bild zeigt einen buchtitel aus unserer bibliothek:


Baldaeus, Philippus: Beschreibung der Ost-Indischen Küsten und Insel Zeylon
.
Ausgabe: Amsterdam: van Waesberge & van Someren, 1672
.
der autor ist Philippus Baldaeus, auch:
Philip Balde oder Baelde (*1632 delft – +1672 geervliet), ein holländischer missionar in süd- und südost-asien, der nach dem studium der theologie in leiden von 1655-1666 als kaplan in asien tätig war, anschließend kehrte er nach holland zurück. in seinem werk liefert er eine beschreibung der ostindischen küsten malabar und coromandel, und der insel zeylon, einschließlich ihrer angrenzenden und untergeordneten reiche und lebensbedingungen (staatliche, religiöse und alltägliche) in form eines reiseberichts sowie eine geschichte der christlichen mission in ostindien. dem werk beigefügt ist "Eine umständliche und gründliche Entdeckung der Abgötterei der ost-indischen Heiden". wie andere gedruckte reiseliteratur des 17. und 18. jahrhunderts fand das buch rasche verbreitung. dabei war die wirkung der bilder war mindestens so gross wie die der texte. das buch ist ein illustriertes pionierwerk zur indischen mythologie wie auch erstmals eine darstellung der tamilischen sprache. (quelle: beschreibung des buches auf http://stift-heiligenkreuz.org/6-Laender-und-Kulturbeschreibungen.242.0.html)

netzwerk

die allgegenwärtigen mosquitos - von denen es ja unterschiedliche ausführungen gibt - machen verschiedene schutzmaßnahmen erforderlich (mehr darüber: good-knight).
immer noch der basisschutz schlechthin ist während der nacht das mosquitonetz. normalerweise an der decke befestigt, hüllt es das be
tt - und damit auch den schläfer - von oben ein.

jedoch - es empfiehlt sich, die enden des netzes unter der matratze festzustecken.

außerdem sollte während des schlafes etwas abstand zwischen körper und netz sein: ansonsten stechen die mosquitos auch durch die maschen des netzes (da geht leichtens der gierige mosquitorüssel durch! der dunkle fleck auf dem nachfolgenden bild ist ein gewesener mosquito, der aber auf der innenseite des netzes sein unwesen treiben wollte).

sehr ärgerlich ist es, wenn sich ein oder gar mehrere mosquitos unter das netz verirrt haben. dann wird die nacht etwas unruhig.

Dienstag, 8. Juni 2010

schrauber

an allen ecken & enden gibt es kleinere und größere werkstätten für alle möglichen reparaturen von allen möglichen dingen: uhren, fahrräder, nähmaschinen, sonstige maschinen, three-wheeler, motorräder, automobile, vans, lkw,... manche werkstätten benötigen nur wenig platz und eine geringe ausstattung, viele wirken sehr improvisiert. aber da scheint es echte könner zu geben, wahre schrauber.
unsere nachbarn vis-à-vis (die frau besucht zweimal die woche die hl. messe bei uns) betreiben direkt neben unserem haus eine autoreparaturwerkstatt - star light motors. spezialisiert sind sie wohl auf karosseriebau. da hämmerts & krachts, zischts & stinkts (nach farbe vor allem), daß es eine art hat. alles feinste handarbeit. um fahr- & motorräder sowie three-wheeler kümmern sie sich nicht. ansonsten aber um alles, was räder und einen motor hat. schrottautos gelangen auf den hof, glänzende limousinen verlassen ihn wieder.
selbst das wunder der verwandlung eines betonmischers in einen weißen mercedes-benz scheint für star light motors nicht ausgeschlossen...


Montag, 7. Juni 2010

post

mit beginn der schriftkultur werden die menschen begonnen haben, sich schriftlich die nachrichten zukommen zu lassen, die vorher ein bote mündlich überbrachte. daß diese nachrichtenübermittlung - später post genannt - ein einträgliches geschäft war, kann man am beispiellosen aufstieg der familie thurn + taxis leicht nachvollziehen.
sri lanka verfügt über ein ausreichend dichtes netz an postämtern, die zuverlässig und recht günstig die briefe und pakete spedieren. nach europa braucht die post 5-7 tage, in der gegenrichtung dauert es länger (und auf einen brief aus österreich warte ich nun schon mehr als 4 wochen).
es gibt angeblich sondermarken - aber meine frage danach hatte keinen erfolg. hier ist auch schon die unsitte (um es ganz freundlich zu formulieren) eingekehrt, die post nicht mehr mit einer schönen marke zu frankieren, sondern mit solch gräßlichen maschinen zu stempeln. auch wenn man kein erklärter philatelist ist, schmerzt das doch sehr.
sri lanka hat ein fünfstelliges postleitzahlen-system, daß aber nicht durchgängig verwendung findet. post für die großen städte erfordert das nicht. colombo benutzt allerdings für die stadtteile eine nachgestellte ziffer. die postleitzahlen sind vor allem für die zustellung in die ländlichen regionen von bedeutung.
das bild zeigt das türschild der uns nächstgelegenen postfiliale (
sub post office) in der thaladuwa road.